„Ein Ortsturnier sollte für alle da sein und vor allem Leute auf den Sportplatz locken, die ansonsten weniger mit dem runden Leder zu tun haben“ – diese kurze Phrase bildete für die Veranstalter die Motivation zur Neuausrichtung des Ortsturniers. Waren es in den vielen Jahren davor vor allem aktive und ehemalige Kicker, die das Turnier beherrschten, so sollten diesmal vor allem Hobbymannschaften und Firmen das Grundgerüst des Turniers bilden. Verstärkt wurde dies vor allem durch ein straffes Regelwerk, welches unter anderem aktuellen KMS-Spielern eine Teilnahme verbot. Von der Motivation kommen wir auch gleich zum Fazit nach dem Turnier: tolle Mannschaften, reibungsloser Turnierverlauf, viele fleißige Hände und vor allem viel Action! Näheres aber im folgenden, leicht ironischen Rückblick – bitte nicht persönlich nehmen
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Freitag, 3.7., 19:00 in der TTI Arena: eine Horde wild entschlossener (junger) Damen betritt den Sportplatz. Nein, es gibt kein Spiel der Kampfmannschaft zu betrachten und es gibt auch keinen Spritzer gratis, sondern es gibt nur ihn: den Ball! Voller Engagement wird gegen Ball und Gegner getreten und so manch eine merkt nun, dass Raumaufteilung doch nichts mit Möbelstücken zu tun hat. Aber warum?
Samstag, 4.7., 10:00 Location unverändert: herrliches Wetter, genial aufbereitete Spielfelder, vorgekühltes Bier und eine Kaffeemaschine die nun im Hochbetrieb arbeitet. Die ersten Mannschaften betreten das saftige Grün der TTI-Arena. Entschlossen, motiviert und willig wird die Anlage genau inspiziert und begutachtet. Bald geht es los und die Mannschaften schalten nun schön langsam auf „Turniermodus“. Gekonnt wird der Ball ohne gegnerischen Druck in den eigenen Reihen und innerhalb des eingezäunten Korridors gehalten und die Gegner werden aufmerksam analysiert. Schnell bestätigt sich bei vielen der Verdacht, dass es sich ja tatsächlich um ein Hobbyturnier handelt und man schön langsam die Zielsetzung vom klassischen „ja nicht Letzer werden“ nach oben schrauben kann.
Nach ein paar einleitenden Worten werden nun auch die Mannschaften vorgestellt. 12 Mannschaften folgten der Ausschreibung und erklärten sich bereit für Ruhm & Ehre so manche Verletzung und tagelanges Nachwirken hinten anzustellen. In der Gruppe A kämpfen neben der Hobbygruppe der Aschberger Rangers die Dampflok ÖBB, die Komptenzgruppe Beneder, der Kulturverein Woast, die BT-Bau Jungs sowie die Damenmannschaft des SC Heidi um Punkte. Die Gruppe B setzt sich zusammen aus dem SC Fössn, den SCTK-Nachwuchskickern, der bunten Mischung des SCTK, den Lattenknallern, der Bauhauskette Baumax sowie dem lokalen Autohaus Ambros.
Mit leichter Verspätung erfolgt dann auch gleich der Startpfiff für die Gruppenphase, welche parallel auf den 2 Plätzen ausgetragen wird. Nach den ersten Spielen zeigt sich bereits, dass das Teilnehmerfeld sehr ausgeglichen ist. Während auf Platz 1 der SC Heidi unter tosendem Applaus der Zuschauer seinen ersten Auftritt hat, präsentieren sich zu Beginn auf Platz 2 vor allem die Tragweiner-SCTK-Teams sehr stark. Zu einem ersten „Firmenduell“ kommt es dann in der 3. Runde auf Platz 2 mit der Partie: Baumax vs. Ambros. Der Motor der Halb-Italiener stottert, wie man es gewohnt ist, noch etwas und so kann sich am Ende der Baumax-Clan mit 2:0 durchsetzen. Auf Platz 1 zeigt sich zeitglich dafür die ÖBB bereits putzmunter und kann im bis dato trefferreichsten Spiel die Beneder-Jungs mit 5:3 besiegen. Nach weiteren Spielen, die weiterhin die Ausgeglichenheit bestätigen, wird eine kurze Wasserdusche eingeschoben. Die Sprinkler laufen unter der Führung von SCTK-Evergreen Thurrn Josef auf Hochtouren und so manch einer hätte sich nun einen Wet-T-Shirt-Contest gewünscht, doch die Damen des SC Heidi ließen sich von der charmanten Seitelbar verführen.
Unter der tollen Begleitung von DJ-Wuffi, der das Turnier mehr als nur bereicherte, ging es dann auch gleich weiter mit der 2. Serie der Gruppenspiele. Auf Platz 1 kam es schön langsam zur entscheidenden Phase und vielen direkten Aufstiegsduellen. Während die Aschberger Rangers die teilweise lauffaule Halb-Studenten-Auswahl des WOAST mit 3:2 besiegen konnte, kam es auf Platz 2 zu drei sehr knappen Spielen, welche jeweils mit einem Tor Unterschied endeten. Den Anfang machte die Mannschaft SCTK bunte Mischung, die unter der organisatorischen Führung von Johannes Wurmsdobler einen Luxuskader zur Schau stellte und mit dem ehemaligen Sandl-Absolventen Dietmar Latzel einen Fußballer in ihren Reihen hatte, der trotz gehobenen Alters und so mancher Rückenverletzung mit seinen Gegner teilweise Cha-Cha-Cha tanzte, mit einem 2:1 Sieg gegen die Baumax-Truppe. Danach konnten sich die Lattenknaller, eine Schülermannschaft, die nicht nur Fehlstunden und Taschentücher sammelt, gegen den SC Fössn, einer Mannschaft, die ihre Namensgebung einem Bauernhofclan á la Flodders zu verdanken hat, mit dem selben Ergebnis durchsetzen. Den „Ergebnishattrick“ machten dann die Jüngsten des Turniers, der SCTK-Nachwuchs, mit einem 2:1 gegen die Baumax-Truppe, die mit ihrer Dress mehr an einen Imkerverein erinnerten, perfekt.
Vor den in beiden Gruppen entscheidenden letzten Spielen hieß es wieder: „Wasser marsch“. Die Pause nutzen nun viele um die Speicher aufzufüllen. Während sich die Seitelbar-Jungs immer mehr zu richtigen Wirtsläuten entwickeln, zeigt sich am Griller eine perfekte Harmonie zwischen den beiden Grillmeistern, ihrer Aufgabe und dem ein- „oder“ ähhh… und anderen Bier, wobei die beiden Grillmeister auch in einer schwierigen Phase niemals ihre Ästhetik und Geschmeidigkeit verloren. Die Pause wird nun auch genutzt um einer Frau zu danken, die für wildes Gekreische und für eine gewisse Schwerelosigkeit sorgte: Miriam Fitzinger! Im Spiel gegen Beneder, einem hochverdienten 1:1 aus Sicht des SC Heidi, zeigte sich Miriam eiskalt und schloss eine schöne Aktion zum 1:0 ab. Das erste „Damentor“ sorgte auch bei DJ Wuffi für Begeisterung und so spendierte der DJ der noch immer voller Adrenalin vollgepumpten Miriam einen 50zig-Euro Einkaufsgutschein, der aber von Miriam höchstpersönlich in einen 50zig-Euro-Bargutschein umgewandelt wurde – Deichmann muss warten!
Nun geht es aber in die Phase, die über die Gruppenendplatzierung entscheidet. Auf Platz 1 ist nun auch der WOAST endlich auf Betriebstemperatur und sichert sich gemeinsam mit den Aschberger Rangers die begehrten Plätze 1 und 2 die ein Ticket für das Halbfinale bedeuten. Auch auf Platz 2 kommt es nun zur Entscheidung und dank konzentrierter Leistungen sichern sich hier mit der bunten Mischung des SCTK und den Lattenknallern zwei fußballerisch starke Mannschaften einen Halbfinalplatz. Die Tatsache, dass kein Team ohne Punkteverlust blieb, spricht dann auch für spannende Halbfinal und Platzierungsspiele.
Nach einer kurzen Pause, welche ganz auf old-school dafür genutzt wird um die Platzierungen auszurechnen startet man auch gleich in die Halbfinalspiele, welche wieder parallel stattfinden. Auf Platz 1 erwischt der WOAST einen Blitzstart und geht bereits früh mit 2:0 in Führung. Auf Platz 2 spielen die Lattenknaller gegen die Aschberger Rangers einen unerwartet-klaren 4:0-Sieg nach Hause. Im Spiel auf Platz 1 kann sich am Ende der WOAST etwas glücklich mit 3:2 durchsetzen, doch während die konditionsstarke Truppe um Torschütze Thomas Hinterdorfer immer stärker wird, konzentriert sich der WOAST mehr und mehr auf die Defensive und hat damit das glücklichere Ende. Direkt nach den Halbfinalspielen zeigen auch die Jungs vom Autohaus Ambros ihr ganzes Können, wobei man auch dankbar sein darf und muss, dass ein teilnehmender Vierfach-Vater, nun gilt wohl die Unschuldsvermutunng, seinen Kindern nicht seine Fußballgene vererbt hat. Am Ende setzt sich die von Bettina Ambros gecoachte Truppe mit 5:0 gegen den SC Heidi durch. Dem SC Heidi gebührt aber absoluter Respekt, denn der Teamzusammenhalt, das couragierte Auftreten und auch die optischen Vorzüge suchten seines Gleichen. Den 9. Platz, einen dankbaren einstelligen Tabellenplatz, konnte sich am Nebenfeld die Beneder Kompetenzgruppe mit einem 4:2-Sieg gegen den Baumax sichern. In den folgenden direkten Duellen konnte sich die die ÖBB und die SCTK-Jugend die achtbaren Plätze 7 und 5 sichern, während sich die in den Duellen geschlagenen Truppen SC Fössn und BT-Bau mit den Plätzen 8 und 6 zufrieden geben mussten. Ein spannendes Spiel bot danach das Spiel um den begehrten 3. Platz, welches am Schluss im Elfmeterschießen entschieden wurde. Auch das Elfmeterschießen verlief spannend bis Routinier Thomas Mitterbauer bei seinem Versuch gedanklich wohl schon im Pool lag und das Gerät mit gestoppten 14 km/h vorbeischoss. Damit sicherten sich die Aschberger Rangers vor der bunten Mischung des SCTK um Johannes „Abramovich“ Wurmsdobler den 3. Rang. Nach einer kurzen Pause, wo sich 10/12 der Teams nochmals einen Schluck gönnten, startete es auch bereits ins große Finale…
bengalisch untermauert liefen die Teams des WOAST(s) und der Lattenknaller auf das Spielfeld ein. Während der WOAST sich nach einem Stoplerstart und einiger Motivationsspritzen irgendwie ins Finale vorgemogelt hat, spielten die Lattenknaller ein souveränes Turnier und gingen ungeschlagen in die Begegnung. Das im Fußball nicht immer das bessere Team gewinnt, zeigte sich auch im Finale, denn am Ende und vor allem dank zweier Miko-Tore, mit 13 Toren auch Turnier-Torschützenkönig, setzen sich die WOAST’ler glücklich mit 2:1 durch. Nachdem der WOAST aufgrund einiger unsportlicher Mitglieder und fehlender Disziplin bei solchen Events nicht gerade von Erfolg verwöhnt war, ist und wahrscheinlich auch bleibt, realisierte man diesen Erfolg auch erst ein paar Tage später – vielleicht lag es aber auch an etwas anderem…
Hier nochmals komprimiert die wichtigsten Turnierdaten:
Endergebnis: 1. WOAST, 2. Lattenknaller, 3. Aschberger Rangers, 4. SCTK bunte Mischung, 5. SCTK Nachwuchs, 6. BT Bau, 7. ÖBB Dampflok, 8. SC Fössn, 9. Beneder Kompetenzgruppe, 10. Baumax, 11. „Need for Speed“ Ambros, 12. SC Heidi
Torschützenkönig: Miko Rene, 13 Treffer; Mühlbachler Manuel, 12 Treffer;
Torschützenkönigin: Fitzinger Miriam, 3 Treffer
bester Tormann: Hitzker Michael
beste Torfrau: Holzer Martina
bester Spieler Amateur: Voglhofer Tobias
beste Spielerin Amateur: Lengauer Tanja
An dieser Stelle möchten sich die Organisatoren bedanken: beginnen möchten wir bei den Teilnehmern, denn ein Turnier lebt vor allem von den teilnehmenden Teams. Vielen Dank und wir hoffen sehr, dass wir euch auch nächstes Jahr wieder begrüßen dürfen. Besten Dank an dieser Stelle auch an die zahlreichen Helfer,unterm Strich hatte man an die 30 Helfer, welche sich für Auf- und Abbau sowie diverse Tätigkeiten (Schiedsrichter, Bar, Kantine, Grillen, Kuchen, Turnierunterstützung) verantwortlich zeichneten. Hervorzuheben ist hier auch noch DJ Wulff der mit seinem „Team“ ganz toll durch das Turnier führte und für viel Schmunzeln sorgte.
In diesem Sinne freuen wir uns auf ein geiles Turnier im Jahr 2016, das wieder unter dem selben Motto läuft!
„Ein Ortsturnier sollte für alle da sein und vor allem Leute auf den Sportplatz locken, die ansonsten weniger mit dem runden Leder zu tun haben“